Hallo ihr lieben Geschwister und Freunde!
Hier melde ich mich wieder mit einem allgemeinen Rundschreiben.
Zunächst einmal möchte ich Euch allen ein ganz herzliches Dankeschön sagen für die viele Anteilnahme, Eure treuen Gebete und die grosszügigen Spenden. Es sind schon über 28.700 Euro bei meiner Missionsgesell-schaft der VDM in Bassum aus 186 Einzel- und Sammelspenden eingegangen. Vielen, vielen Dank dafür. Am liebsten würde ich mich bei jedem Einzelnen bedanken wollen. Die Spenden stammen aus ganz Deutschland, von Nord bis Süd. Und besonders aus meiner Heimatgemeinde Bremen und Umgebung aber auch aus Schopfheim, meinem Geburtsort haben viele Freunde gespendet, herzlichen Dank an Euch alle. Der Herr vergelte es Euch reichlich.
Das ist im Moment das allerbeste was ihr von Deutschland aus tun könnt. Und diese Botschaft und Ermutigung kommt bei den Japanern an. Sie sagen mir immer wieder, dass sie dankbar sind auch für alle Mithilfe aus dem Ausland. Sie wissen, dass sie jetzt nicht alleingelassen sind mit der noch katastrophalen Situation.
Es sind bereits über vier Wochen vergangen seit dem schweren Erdbeben mit der darauf folgenden bis zu 16 m hohen Tsunamiwelle in Nordjapan. Noch immer stehen uns die schrecklichen Bilder vor Augen. Die Aufräumarbeiten sind weiterhin voll im Gange. Die Hilfstrupp arbeiten jeden Tag mit viel Überstunden. Die Menschen aus der gesamten Krisensitution sind stark überbelastet und überfordert mit allem. Viele haben noch keine Hoffnung und leiden sehr unter Angst. Wie ihr wisst sucht man noch immer nach Vermissten. Das ist wohl neben den Arbeiten an den AKW´s die zur Zeit schwierigste Aufgabe weiter im verstrahlten Gebiet und unter den Trümmern Stück für Stück nach Leichen zu suchen. Was für eine deprimierende Aufgabe. Und die vielen heimatlos gewordenen Menschen in den Flüchtlingslagern müssen weiter versorgt und seelsor-gerlich betreut werden. Die Hilfsorganisationen auch hier von Nagoya schicken weiter Lebensmittel und Hilfsgüter mit Lastwagen hin. Am vergangenen Samstag hab ich selbst mitgeholfen, Hilfsgüter zu sortieren und auf den Lastwagen aufzuladen. Es ist ein gutes und ermutigendes Zeichen, dass die verschiedenen Gemeinden und Christen vor Ort zusammenarbeiten.
Daneben hat mein Schulalltag wieder begonnen und da merke ich, wie mir nun die Zeit um schreiben und informieren fehlt. Aber nächste Woche vom 19. bis zum 25. April werde ich als „Freiwilliger Helfer“ nach Sendai fahren um von dort aus verschiedene Krisengebiete zu besuchen und mitzuhelfen. Mit Rucksack, Schlafsack und Schurz geht´s mit dem Nachtbus, einer zehn stündigen Autofahrt dort hin. Im Moment erhalte ich die neuesten Informationen genauso wie ihr über die Tagesnachrichten. Aber wie ist die Situation wirklich? Was haben die Leute da an Schrecklichem erlebt? Wie hat sich ihr Leben seit dem 11. März verändert? Das will ich selbst ein wenig herausfinden! Und auch sehen, wo wir noch gezielter mithelfen können. Danke, wenn ihr mit dafür betet.
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