Mittwoch, 20. April 2011

"Als freiwilliger Helfer ins Erdbebengebiet"


Am Dienstag 19. April fuhr ich mit dem Nachtbus nach Sendai. Ankunft morgens um 7:10 Uhr. Am Zielort angekommen, ging die Autofahrt sofort weiter in eines der Krisengebiete: Ishinomaki. Auf dem Weg fuhren wir am grossen Materiallager vorbei und packten unseren Bus voll mit Kisten gefüllt mit Wasser, Lebensmitteln: wie Gemüse, Instant- Cup-Nudeln, Reis, Suppen, dann auch Kleider aller Art für Männer, Frauen, Kinder, Baby, Kinderbücher, sowie tägliche Dinge wie Toilettenpapier, Taschentücher, etc...dann ging die Fahrt über holprige von den Beben stark beschädigten Strassen weiter nach Ishinomaki, um die Sachen an notbedürftige Japaner weiterzugeben.
Diesmal fahren wir nicht zu den Sammellagern, denn die Menschen dort werden derzeit regelmässig mit Essen und dem nötigen täglichen Bedarf versorgt, aber es gibt viele, die in ihren Häusern überlebt haben, nun aber keine Möglichkeit haben etwas einzukaufen. Da auch die Geschäfte in ihrem Ort zerstört wurden.
Auf der Fahrt zum ersten Zielort erwartet uns ein Bild des Entsetzens. Ich finde keine Worte, lasse hier einige Bilder sprechen. Alles rund um Müll, im Schlamm, den der Tsunami angespült hat ist alles verdreckt. Ein Bild des Grauens, wie nach dem Krieg.
Welch eine Verwüstung? Einfach unvorstellbar? 
Am ersten Zielort angekommen, klingeln wir an den Häusern und schon bald kommen die ersten Leute zu unseren Bussen und schauen, was wir mitgebracht haben. Dankbar nehmen sie die Waren in Empfang. Es begegnen mir jedoch traurige und verängstigte Gesichter. Als wir aber einige Luftballons und Süssigkeiten an Kinder verteilen, kommt ein Lächeln in ihrem Gesicht auf. Als ich einigen Leuten helfe die Waren in ihre Häuser zu tragen, sehe ich wie verlottert und ärmlich ihr Zuhause geworden ist. Sie wurden zwar vom Tsunami verschont, aber dennoch sind viele Sachen vom starken Erdbeben und manchen Nachbeben zerstört worden und liegen kaputt im Hof herum.
       Kinderlächeln  „Wer andern eine Freude macht wird selbst beschenkt!"
  Es macht mich an diesem Tag ein wenig glücklich zusehen, wie diese Notdürftigen mit ihren vollen Taschen nach Hause gehen. Eine kleine Freude an diesem ersten Tag. Dann fuhren wir noch zwei weitere Stellen an und erlebten ähnliches: zuerst Zurückhaltung, Zögern, Unsicherheit doch dann kommt eine Freude auf über die geschenkten Sachen. Ich werde an da Wort erinnert: „Geben ist seliger als nehmen!“

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